Big Data-Ethik II

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(Quelle: http://i.kinja-img.com/gawker-media/image/upload/lvzm0afp8kik5dctxiya.jpg)

Im Zusammenhang mit dieser weltweit durch alle Bereiche grassierende Sammelwut an Daten liegt es auf der Hand, dass hier ethische Herausforderungen vorprogrammiert sind. Da werden Persönlichkeitsrechte verletzt oder aus einem übertriebenen Sicherheitsbedürfnis nimmt man den Verlust des Datenschutzes in Kauf.

Roberto Zicari und Andrej Zwitter haben folgende fünf Prinzipien einer Big Data-Moral formuliert:

  • „Do no harm“ – Dritten darf kein Schaden zugefügt werden durch die Arbeit mit Big Data und deren Einsichten.
  • Verwende die Daten so, dass die Ergebnisse die friedliche Koexistenz der Menschen unterstützen. Das Weltbild einer Gesellschaft wird durch die Selektion und den Zugang zu Daten geprägt. Es ist sicherzustellen, dass die Akteure die Verantwortung für einen gerechten und unverzerrten Datenzugang wahrnehmen.
  • Verwende Daten, um Menschen in Not zu helfen. Aus Big Data kann neben einem wirtschaftlichen auch einen gesellschaftlichen Mehrwert erzeugt werden.
  • Verwende Daten, um die Natur zu schützen und die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Nur wenn Big Data-Analytics zur Schaffung und Erhaltung einer intakten Umwelt eingesetzt wird, kann für Wirtschaft und Gesellschaft Nachhaltigkeit gewährleistet werden.
  • Verwende Daten, um Diskriminierung und Intoleranz zu beseitigen sowie ein faires Zusammenleben zu schaffen. Die durch Soziale Medien verursachte starke globale Vernetzung kann nur zu einer langfristigen globalen Stabilität führen, wenn sie auf Grundsteinen wie Fairness, Gleichheit und Gerechtigkeit gebaut ist.

Diese Grundsätze sind moralische Gebote mit hohem Anspruch. Es sind Gesetze, die die Menschen schon in der realen Welt aufstellten. Es geht nicht nur darum, Schaden und negative Folgen abzuwenden, sondern Big Data soll aktiv eine bessere Welt mitgestalten. Es lehnt sich an Gesetze an, welche das Verhalten in der realen Welt regeln. Dass Dritte durch unser Handeln nicht zu Schaden kommen sollten, unser Verhalten und Handeln soll schlussendlich so sein, dass die Menschen in einer gerechteren, nachhaltigeren und stabileren Welt friedlich zusammenleben können. Grundlagen, die das Denken und Handeln der Menschen so leiten, dass sie einem guten Zusammenleben zuträglich sind, wie wir sie schon vor langer Zeit in den zehn Geboten vorgesetzt bekommen haben.

Und doch scheint es nicht einfach, sich daran zu halten. Dies auch nicht in der digitalen Welt.